Urlaubszeit, Sonne, Strand, Meer oder doch Berge und Alpenpanorama. Blöd nur, dass man beim Baden, in der sengenden Hitze am Strand und beim Wandern nicht Häkeln kann. Gebt es zu, eure Familien nehmen wenig Rücksicht auf euer Hobby, Papa darf Bananenboot, die Kids Trampolin springen, Oma Rasender Roland fahren und ihr? Kleiner Spaß am Rande.
Natürlich findet man immer einen schattigen Platz zum Häkeln und spätestens abends, wenn der Rest der Familie mit Sonnenbrand dick in Quark gepackt oder mit schmerzenden Füßen im Bett liegt, ist unsere Zeit. Häkelnadel raus…
Urlaubszeit bedeutet für mich schon mindestens zwei Wochen vorher zu überlegen, wie ich die Zeit mit weniger häkeln (als sonst so) überstehe. Mindestens zwei Wochen vorher überlege ich, welche Wolle und welche passenden Nadeln mit in den Koffer müssen. Reicht das? Ist es zu wenig?
Jedoch bleibt uns (die eh immer zu wenig Wolle haben) eine kleine Hintertür, denn die meisten Städte haben ja einen Wollladen.
Ich liebe es einfach die auszukundschaften, dort mal zu stöbern, ob sie vielleicht andere Wolle von anderen Marken haben, wie der Wolldealer in meiner Stadt. Meistens kaufe ich auch mindestens ein Knäuel, das es dann auch nach Hause schafft und nicht schon im Urlaub unter die Nadel kommt.
Zuhause angekommen, überlege ich mir dann, was man schönes aus der Wolle machen könnte.
Das erste Mal als ich auf die Idee kam, aus Wolle Erinnerungen zu machen, war nach einem Weimar Urlaub. Damals hatte ich Wolle dort gekauft und sie mit nach Hause gebracht, irgendwann habe ich dann meinen Hasen Dicki daraus gemacht. Weimar ist einfach eine wunderbare Stadt voller Geschichte und Geschichten. Einfach ein toller Urlaub, an den ich jedes Mal, wenn ich meinen Dicki anschaue, gern zurückdenke.
Aber unser absoluter Sehnsuchtsort, an den wir immer wieder zurückkehren, ist Büsum an der Nordsee. Mindestens alle zwei Jahre muss Büsum als Sommer- oder Kurzurlaub drin sein. Natürlich bringe ich mir nicht jedes Mal Wolle von dort mit, jedoch einmal tat ich es, um auch diese Urlaube in Wolle zu verwandeln. Entschieden habe ich mich bei dieser Wolle für eine Schildkröte, ja eine Krabbe wäre dem Ort gerechter geworden, diese Anleitung ist aber leider auch meine Lieblings Anleitung. Der Panzer der Schildkröte mit dem Farbverlauf Garn, sieht einfach zu schön aus.
Eine andere Möglichkeit, Erinnerungen aus Wolle zu machen, bot sich mir, als meine Mutti mir die uralte Wolle meiner Oma anbot. Die Wolle lag seit Jahren im Schrank und nun, wo ich doch Häkle hatte ich vielleicht Verwendung dafür, so meine Mutti. Oh ja, her damit. So häkelte ich einen Panda daraus, welcher jetzt auf Reisen oder auch bei Ausflügen mit dabei ist. Und meine Oma ja dann irgendwie auch. Schönes Gefühl.
Aus der gleichen Wolle habe ich dann Jahre später einen 2D Pudel gehäkelt. Meine Oma hatte zu Lebzeiten auch einen Pudel, den wir als Kinder sehr geliebt hatten, daher lag es irgendwie nahe.
Also checkt schon mal den Wolledealer in eurem nächsten Urlaubsort und Umgebung aus und macht zu Hause Erinnerungen aus eurer Urlaubswolle. Es muss auch nicht immer gerade ein Amigurumi sein, wenn ihr eher bei Schals und Mützen unterwegs seid, dann wärmt euch im Winter vielleicht die schöne Erinnerung an den Sommerurlaub.
In diesem Sinne: make memories.
Eure Tina
Kommentar schreiben